Veni Vidi Loqui *

Da mir der Beitrag von Unkita etwas zu pauschal mit der thüringischen Sprache umgeht, werd ich mal als langjähriger Einheimischer für etwas mehr Klarheit sorgen:

Betrachten wir uns ersteinmal Thüringen als Ganzes. Was fällt da auf? Richtig! Es gibt diverse Mittelgebirge. Und als topographisch gebildeter Mitbürger wissen wir auch das eines davon der Rennsteig ist.
Nun dieser Rennsteig hat eine Grenzwirkung. Diese ist ein bisschen vergleichbar mit dem Ural in Russland. Links davon Asien. Rechts davon Europa. OK. Wieder zurück nach Thüringen. Hier geht das ganze mehr in die sprachliche Richtung: nördlich vom Rennsteig geht der Klang des Dialekts eher in Sächsische (wie z. B. von unkita und des öfteren von Beetlebum beschrieben – ich sag nur „gordoffln“). Nun aber südlich des Rennsteigs rutscht der Klang doch schon eher in das Fränkische.
Ich persönlich mag die Bezeichnung „thüringisch“ als Dialekt nicht. (wie die Franken in Bayern, sag mal einem Oberfranken, er spricht bayrisch. Der springt dir mitm Arsch ins Gesicht *g*)

Beispiel: Während man z.B. in Erfurt (Landeshauptstadt) zu „Klos mit Soße“ sowas sagen würde: „Glous mit Souße“ heißt es im südthüringer Raum eher so: „Hüddes un Brüh“.
Und eins noch am Rande: die beste Bratwurst kommt sowieso aus Thüringen. Und ganzgenau aus Dietzhausen ;-)

*kam sah sprach (hier mal ohne vicci)