Damals war’s … im Intershop

Da ich zur Zeit an einer Präsentation für Shopentwicklung arbeite, komm ich natürlich an der Firma Intershop nicht herum. Und dieser Name wiederum weckt tiefste Kindheitserinnerungen an den gleichnamigen Intershop.

Für all diejenigen, die nicht wissen, was ein Intershop war:
So wurden in der DDR die Läden bezeichnet, in denen es möglich war, Waren aus Lädern jenseits des „antifaschitischen Schutzwalls“, oder kurz: aus’m Westen, käuflich (allerdings nur mit Forumschecks und nicht mit DDR-Geld) zu erwerben.

Auf jeden Fall war es für uns Kinder damals immer eine der größten Erlebnisse, dort hin zugehen. Es gab dort immer diesen unverwechselbaren und einmaligen Geruch. Es roch wie … wie … ja wie im Intershop eben.

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Für mich war das damals immer der Geruch des Westens. Umso größer war dann meine Enttäuschung, als ich feststellen musste, dass es dort ja gar nicht so riecht.

Aber es war nicht nur der Geruch, sondern auch die Atmosphäre. Es war meist ein Gefühl, wie Weihnachten. All die tollen Dinge zu sehen, die man nur aus der unerlaubten Werbung kannte. Selbst Autoreifen waren da für mich schon eine Sensation.
Das gleiche Gefühl hatte ich ca. 10 Jahre später, als ich bei der Bundeswehr war und abends ins in der Nähe meiner Kaserne gelegene Kaufland gefahren bin.
Also da so durch den Eingang gegangen bin und da diesen riesigen Laden vor mir hatte, waren meine ersten Gedanken: Is ja wie im Westen hier.

Und ich hatte wieder das Gefühl, in einem Intershop zu stehen. Bis heute frage ich mich, was dieses Gefühl ausgelöst hat…