TV-Quantum Leap

Ich weiß noch, früher, da war alles besser. Vorallem im TV. Ich seh gerne TV. Sehr gerne Serien. Alte Serien. Alte Serien (abgesehen von ein paar neueren Serien aus dem Land der unbgrenzten Möglichkeiten ohne Menschenrechte) deswegen, weil ja heutzutage nur stinkende Seife produziert und gesendet wird.
Früher da sprang Colt Seavers aus einem Hochhaus, H.M. Murdock schoss als Braut verkleidet auf eine Feindesmenge, ohne einen zu treffen und Rick Simom fuhr mit seinem PickUp-Truck alles in Grund und Boden – und die coolen Sprüche flogen einem nur so um die Ohren. Und keiner hat auch nur annähernd versucht, eine Gesangskarriere zu starten (oder ich hab das nicht mitbekommen, was jetzt aber mein ganzes Weltbild zerstören würde).
Ich weiß noch, wie als Kind voller Vorfreude aus der Badewanne stieg, um im Vorabendprogramm Jennifer und Jonathan beim Geldausgeben und Ermitteln zu sehen. Ich war damals sogar der Meinung, dass die im Fernsehen auf mich warten würden, wenn ich mal etwas länger gebadet habe. Bis zu jedem Tage, aber das ist eine andere Geschichte.
Und was ist heute? Heute verzückt uns Zahnspangenlisa und ihr Bruder, oder aber es werden Zeugendarsteller von Anwaltsschauspieler-Darstellern verklagt, oder eine Gruppe psychisch labiler ruhmgeiler Idioten gammelt in einem Container vor sich hin. Und kaum haben sie alles hintersich, drängel sie sich gegenseitig aus dem deutschen Charts.

Da möchte man am liebsten a la B.A. Baracus in den Fernseher schreihen: „Halts Maul, Idiot!“ und sich in Dr. Sam Becketts Quantum Leap setzen, um in die Vergangenheit zu reisen.

Aber es gibts zum Glück ein paar Ausnahmen, was die Qualität des Fernsehens betrifft. Aktuell wären das auf jeden Fall „Immer wieder Jim“, „StarGate Atlantis“, „Gilmore Girls“, „Boston Public“ und meine neuste Entdeckung „Men in Trees“.